Vor langer Zeit, als der Chemismus von Glasuren, geschweige von Kristallglasuren noch unbekannt und die Glasurrohstoffe nur in stark schwankender Qualität zur Verfügung standen, wurde so manches Gefäß, dass eine Kristallglasur zierte mit Gold aufgewogen. Gute Ergebnisse von Kristallglasuren waren sehr selten, und von einer Reproduzierbarkeit konnte damals noch keine Rede sein. Trotzdem oder gerade deshalb wurde diese Art von Glasuren von vielen Keramikern als besonders faszinierend empfunden, und so mancher erlag dem Reiz von schimmernden Kristallen, die geheimnisvoll in immer neuen Ausformungen in der Glasur zu schwimmen schienen.
Nach Torsten Kallweit